Rendite Plus gewinnt Boutiquen Award 2023

1. Platz in der Kategorie Multi Asset Defensiv - Rendite Plus erneut ausgezeichnet

13. Oktober 2023

Galaveranstaltung zur Verleihung der Boutiquen Awards 2023 ein großer Erfolg

Bereits zum dritten Mal fand am 12. Oktober 2023 die hochkarätige Galaveranstaltung zur Verleihung der Boutiquen Awards in Frankfurt statt. Über 200 Teilnehmer aus der gesamten Branche waren im Zoogesellschaftshaus anwesend, um die herausragenden Leistungen von unabhängigen Assetmanagern zu würdigen.

Die renommierten Boutiquen Awards wurden von den drei Initiatoren Mein Geld Medien Gruppe, AECON Fondsmarketing und Pro BoutiquenFonds GmbH ins Leben gerufen und haben sich inzwischen als feste Größe in der Fondsbranche etabliert. In insgesamt zehn Kategorien, darunter Aktien, Renten, Multi-Asset Strategien (defensiv, ausgewogen, offensiv), Liquid Alternatives, Top Innovation, Best Newcomer, Anlegerkommunikation und Nachhaltigkeit, wurden die Preise verliehen.

Die Auszeichnungen sind speziell für Investmentfonds von kleineren, unabhängigen Assetmanagern reserviert. Diese zeichnen sich nicht nur durch eine hervorragende Wertentwicklung aus, sondern haben sich auch in der Beantwortung eines umfangreichen Fragebogens von ihren Mitbewerbern abgehoben.

Das Ziel der Boutiquen Awards und der öffentlichen Auszeichnung ist es, Fondsboutiquen mit ihren oft sehr kreativen und benchmarkfernen Strategien stärker ins Rampenlicht zu rücken. Eine exzellente Wertentwicklung allein reicht nur selten aus, um dieses Ziel zu erreichen. Die alljährliche Award-Verleihung soll die Fondsinitiatoren in ihrem Streben unterstützen.

In der Kategorie Multi Asset Defensiv wurde hierzu der R+P Rendite Plus ausgezeichnet. Die Jury hob die seit vielen Jahren guten Ergebnisse und insbesondere die sehr erfolgreiche Bewältigung schwieriger Marktphasen sowie die konsequente Umsetzung des Anlagestils hervor.

Über die Boutiquen Awards:

Die Boutiquen Awards werden seit 2021 von Mein Geld Medien Gruppe, AECON Fondsmarketing und Pro BoutiquenFonds GmbH GmbH verliehen. Sie zeichnen Investmentfonds von unabhängigen Assetmanagern aus und rücken deren kreative und benchmarkferne Strategien ins öffentliche Interesse. Ziel ist es, die Leistungen von Fondsboutiquen zu würdigen und ihre Sichtbarkeit in der Branche zu erhöhen.

Über die Jury:

Jürgen Dumschat, AECON Fondsmarketing GmbH
Michael Gillessen, Pro BoutiquenFonds GmbH
Detlef Glow, Refinitiv Lipper London Stock Exchange Group
Isabelle Hägewald, Mein Geld Medien Gruppe
Sascha Hinkel, Deka Vermögensmanagement GmbH
Roland Kölsch, Qualitätssicherungsgesellschaft Nachhaltiger Geldanlagen mbH
Dr. Hendrik Leber, ACATIS Investment KVG mbH


Schutz für Familie & Vermögen

7 Praxiserfahrungen und Handlungsempfehlungen

zum Schutz von Familie und Vermögen
von Thorsten Klinkner

21. September 2023

Was in anderen Ländern als „estate planning“ oder „Strukturen aufbauen“ positiv positioniert ist, wird in Deutschland eher mit dem Gedanken an „Ruhestand“ oder mit „abgeben, aufhören, loslassen“ verbunden. Diese mental sehr eng mit Alter und Tod verknüpfte Vorstellung führt oft dazu, dass gerade aktive und gestaltende Persönlichkeiten die Auseinandersetzung mit dem eigenen Testament immer wieder aufschieben. Dabei geht es in der Nachfolgeplanung um viel mehr als nur die Regelungen für den Todesfall.
Wann ist also der richtige Zeitpunkt? Welche Konfliktquellen und Handlungsempfehlungen gibt es? Lesen Sie dazu den Gastbeitrag von Rechtsanwalt und Steuerberater Thorsten Klinkner.

1. Einleitung

„Warten auf den richtigen Moment“– so könnte man die Nachfolge- und Nachlassplanung bezeichnen. Was in anderen Ländern als „estate planning“, „wealth management“ oder „Strukturen aufbauen“ positioniert ist, wird in Deutschland eher mit „Ruhestand“ oder mit „aufhören und loslassen“ verbunden. Diese mental sehr eng mit Tod und Alter verknüpfte Vorstellung führt eher dazu, dass dies zur Schreckensvorstellung für aktive und gestaltende Persönlichkeiten wird. Dem weltberühmten österreichischen Neurologen und Psychologen Viktor E. Frankl (1905 – 1997) folgend, ist es ein zentraler Aspekt menschlichen Lebenssinns, etwas aktiv zu tun und dabei etwas zu gestalten und zu bewirken. Diesen Lebenssinn durch aktive Tätigkeit kann man nach meiner Beratungserfahrung hervorragend mit einer „Vermögensnachfolgeplanung“ verbinden. Ich empfehle, das Thema als Aspekt aus dem Risikomanagement zu betrachten. Oder um es mit den Worten aus Erich Kästners Neujahrsspruch zu sagen: „Leben ist immer lebensgefährlich“. Es gibt keinen „richtigen Zeitpunkt“ für diese Themen. Es geht vielmehr darum, sich auf das „Plötzliche und Unerwartete“ vorzubereiten – es kann jeden treffen, jederzeit. Unabhängig von Vermögen und Prominenz. Wenn einmal durchdacht wurde, was für den „worst case“ geregelt sein soll und dann die entsprechenden Regelungen umgesetzt sind, schwinden die damit verbundenen Sorgen. Man hat alles Erforderliche getan! Das getan, was man tun konnte. Und das ist in jedem Alter sinnvoll. Es passiert sonst nichts! Man kann weiter aktiv sein und muss nicht in den „Ruhestand“

2. Der richtige Zeitpunkt

Wann ist nun der richtige Zeitpunkt? Gerade in jungen Jahren ist Nachfolgeplanung als Risikomanagement sehr sinnvoll. Man ist viel unterwegs und oft risikobereiter, die Familie ist in der Gründungsphase oder die Kinder noch klein und auf die Eltern angewiesen. In der Regel ist das Vermögen noch im Aufbau, es gibt noch keine eigene Immobilie und keine hohen Summen in der Risikolebensversicherung. Für viele überraschend besteht in dieser Phase des Lebens unbedingt Regelungsbedarf – vielleicht nicht in erster Linie in der Erbschaftssteuer, dafür bei Vollmachten oder im Sorgerecht.

Das bedeutet auch, dass dieses Durchdenken und Regeln kein einmaliger Akt „im hohen Alter“ ist, sondern immer wieder in unterschiedlichen Lebensphasen passieren muss. Und im Idealfall die Dokumente entsprechend geprüft und angepasst werden sollten. Es ist eine regelmäßige Gestaltungsaufgabe an der Schnittstelle von Familie, Unternehmen und Vermögen. Aus diesem Blickwinkel verliert die Vermögensnachfolgeplanung ihren Schrecken. Warum also verschieben oder verdrängen? Nach meiner Erfahrung ist der richtige Zeitpunkt klar zu identifizieren: Beginnend mit der Familienplanung alle zwei Jahre.

3. Den Ehepartner absichern

Die meisten Vermögensinhaber haben den Wunsch, den Ehepartner abzusichern und auch die Ehepartner, die am Familien- und Vermögensaufbau beteiligt sind, möchten eine Sicherheit erhalten. Hier ist empfehlenswert, zunächst zu prüfen, welche Verträge es bereits überhaupt gibt. Greifen die Regelungen eines Ehevertrags hier? Was regelt ein Testament?

In der Praxis besteht durch das sog. Berliner Testament häufig eine Bindungswirkung. Existieren Versicherungsverträge?

Auf dieser Basis kann dann einmal gedanklich durchgespielt werden, was bei plötzlicher schwerwiegender Krankheit oder Tod des Ehepartners passiert. Ich empfehle, die oben genannten Verträge und Absicherungen „über Kreuz“ zu gestalten (siehe STIFTERBRIEF).

4. Kinder absichern

Ebenso wie den Ehepartner, gibt es den Wunsch die Kinder abzusichern. Hier gibt es oft den Irrglauben, dass ohne individuelle Regelungen die Großeltern, Paten oder andere nahe Verwandte als Vormund automatisch eingesetzt werden.

Zunächst müssen die individuellen Fakten wie Anzahl und Alter der Kinder, Ausbildungsstand, besondere Situationen oder Beeinträchtigungen, analysiert werden. Auf dieser Basis kann dann durchdacht werden, was mit den Kindern passieren soll, wenn die Eltern beide versterben, z.B. bei einem Verkehrsunfall. Wer soll die Vormundschaft übernehmen? Sollen und können die Geschwister zusammenbleiben? Wie wird das finanziert und wer wird die Kinder aufnehmen? Gibt es einen im idealen Fall vertrauten Ansprechpartner? Es ist auch zu durchdenken, ob eine zweite Person für die Verwaltung von Vermögenswerten eingesetzt werden soll.

5. Die Existenz des Unternehmens sichern

Das Unternehmen ist neben der Familie für einen Unternehmer der zentrale Bereich, der bei einer Vermögensnachfolgeplanung beachtet werden muss. Was passiert, wenn der Unternehmer handlungsunfähig wird oder plötzlich verstirbt? Niemand ist unersetzbar, aber eben auch nicht genauso zu ersetzen, denn es wird denselben Unternehmer kein zweites Mal geben. Hier ist zu diskutieren, ob Bereiche aufgeteilt werden, Strukturen geschaffen werden, die für diesen Notfall tragfähig sind. Vielleicht gibt es auch einen Vertrauten, dem die Verantwortung übertragen werden kann und der dem Unternehmen durch seine eigene Persönlichkeit eine neue oder weiterentwickelte Prägung gibt.

6. Organisation

Es ist zentral, dass die vorhandenen Informationen verfügbar gemacht werden. Im Fall des Falles muss klar und transparent sein, wer Ansprechpartner für die unterschiedlichen Themen ist und wer Vertrauensperson. Wichtig ist, dass Passwörter und Dokumente auffindbar sind und somit die sofortige Handlungsfähigkeit garantiert ist.

7. Klare Regelungen schaffen

Konflikte entstehen aus enttäuschten Erwartungen. Deshalb empfehle ich erstens, klare Regelungen zu schaffen und diese – soweit möglich – an alle Beteiligten transparent zu kommunizieren. Zweitens die geschaffenen Strukturen regelmäßig zu prüfen und anzupassen und drittens Vermögensnachfolgeplanung nicht als einmaligen Akt zu sehen, sondern als Risikomanagement zu betrachten.

Für unternehmerisches Vermögen oder Immobilienbestände, für Vermögenswerte, die als einheitliche Substanz zusammengehalten und geschützt werden sollten, bietet sich z.B. eine Stiftung als Ordnungsrahmen an.

Über den Autor:

Rechtsanwalt und Steuerberater Thorsten Klinkner ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Rechtsanwalts- und Steuerberatungsgesellschaft UnternehmerKompositionen GmbH aus Meerbusch bei Düsseldorf. Sie ist etablierte Spezialdienstleisterin für die rechtlich, steuerlich und strategisch tragfähige Errichtung von Familienstiftungen als Instrument einer zukunftsorientierten Eigentümerstruktur. Thorsten Klinkner ist zudem Vorstand mehrerer Stiftungen und veröffentlicht regelmäßig Bücher und Artikel rund um das Stiftungsrecht und dessen praktische Anwendung im In- und Ausland.

Lesen Sie auch: Sieben Handlungsempfehlungen zur Gestaltung der Erbschaftsteuer – UnternehmerKompositionen


THORSTEN KLINKNER

Rechtsanwalt & Steuerberater


KI und menschliche Expertise

Zwei Meinungen zur Zukunft der unabhängigen Vermögensverwaltung

Marc André Buczek & Felix Scheppe im Interview mit Cinerius

30. August 2023

Künstliche Intelligenz (KI) wird innerhalb der Vermögensverwaltung bereits seit einigen Jahren verwendet. Doch erst mit der flutartigen medialen wie tatsächlichen Verbreitung von ChatGPT bekam das Thema Aufwind. Wie ist der Status quo in der Praxis und wohin geht die Reise?

Marc André Buczek, Vermögensverwalter und kaufmännischer Leiter von Ringelstein & Partner Vermögensbetreuung GmbH, und Felix Scheppe, Portfoliomanager von B&K Vermögen GmbH, geben uns ihre Einschätzung.

Cinerius: Welche Begegnungen mit künstlicher Intelligenz hatten Sie bisher als Vermögensverwalter?

Buczek: Ich nutze künstliche Intelligenz, um Excel-Makros zu programmieren und so Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten, und hole mir von der KI Brainstorming-Ideen für Artikel. Künstliche Intelligenz liefert uns außerdem ein Grundgerüst für neue Kundenbriefe, etwa bei Geburtstagen oder Umzügen, und Beschreibungstexte zu Terminarten auf einer neuen Terminbuchungsseite. Im Vordergrund steht währenddessen stets der Datenschutz.

Scheppe: Einer unserer externen Anbieter wendet KI zur Datenanalyse an. ALGO-Fonds bilden mithilfe von Algorithmen und statistischen Modellen ein automatisiertes Handelssystem. Im Rahmen der sogenannten Sentimentanalyse durchleuchtet künstliche Intelligenz Stimmungsindikatoren und Nachrichtenströme. Sie ermöglicht auf diese Weise Rückschlüsse hinsichtlich der Marktentwicklung.

Was schränkte die Nutzbarkeit von KI in der Vergangenheit ein?

Scheppe: Ich halte die inzwischen verbesserte Qualität der herangezogenen Daten für einen wesentlichen Erfolgsfaktor. Daten von geringer Qualität sorgen für fehlerhafte Modelle, die zu falschen Annahmen und Prognosen führen.

Buczek: Für mich liegt der größte Vorteil der neuesten KI-Generation in der Einfachheit der Benutzung. Früher kommunizierte man mit der KI mittels Programmcode. Heute unterhalten wir uns viel natürlicher, via Natural Language Processing (NLP). Mit dieser Entwicklung verändern sich die Erwartungen der Kunden stark. Untersuchungen des US-amerikanischen Marktes zufolge werden 2030 bis zu 80 Prozent der neuen Kunden im Bereich Vermögensverwaltung eine Beratung nach dem Netflix-Modell wünschen: datengesteuert, hyperpersonalisiert, kontinuierlich und möglicherweise im Abonnement. Die Prognose lässt sich möglicherweise nicht exakt auf Deutschland übertragen, aber wir sollten auch hierzulande mit ähnlichen Entwicklungen rechnen.

ChatGPT gehört zur sogenannten generativen KI. Dieser Begriff schließt KI ein, mit deren Hilfe Texte, Audiodateien, Bilder, Videos oder Codes entstehen, aber auch maschinelles Lernen und Deep Learning. Diese Vielfalt eröffnet ein großes Spektrum an Einsatzmöglichkeiten in der Vermögensverwaltung. Effizienzsteigerung drängt sich als kurzfristige Zielsetzung auf: Welche internen Abläufe lassen sich sinnvoll automatisieren?

Buczek: Etliche Arten der manuellen Datenverarbeitung, darunter Datenabrufe aus Internetquellen sowie die Erstellung von PDF-Dateien oder Texten – deren Automatisierung ist mit dem aktuellen Entwicklungsstand der naheliegendste Schritt. Experten des McKinsey Global Institute (MGI) rechnen damit, dass Technologien rund um die generative KI weltweit einen jährlichen Produktivitätszuwachs von 2,6 bis 4,4 Billionen US-Dollar ermöglichen. Darin steckt also, auch auf unsere Branche entsprechend übertragen, enormes Potenzial.

Scheppe: Der Prozess des Kunden-Onboardings lässt sich von der KI genauso optimieren wie die Erstellung von Performanceberichten – Quartals-, Halbjahresberichte etc. – oder die Compliance-Überprüfung. Beim Risikomanagement kann man Warnsignale zu potenziellen Risiken oder Abweichungen automatisch identifizieren.

Wie sieht es im Hinblick auf das Asset Management an sich aus, also etwa die Auswahl von Anlageformen oder den Zeitpunkt von Investitionen?

Buczek: KI vereinfacht die Vorverarbeitung von Datensätzen und beschleunigt damit den Investmentprozess. Sie hilft zum Beispiel Einstiegssignale im Rahmen der Chartanalyse besser zu interpretieren. Wichtig ist dabei immer die Qualität der Daten – denn wie sagt man so schön „Shit in, Shit out!“

Scheppe: Fortgeschrittene Robo-Advisor-Plattformen bieten automatisierte Anlageberatungsdienste an. Das von ihnen hierzulande verwaltete Vermögen wächst übrigens deutlich: von 1,8 Milliarden Euro in 2018 auf knapp 15,3 Milliarden Euro in 2021 allein in Deutschland. Zudem entwickeln Algorithmen individuelle Anlagestrategien auf Basis der finanziellen Ziele und Präferenzen. Sie überwachen die Entwicklungen und nehmen eigenständig Anpassungen und Rebalancing-Maßnahmen vor.

Sehen Sie die Verwendung von KI als entscheidenden Wettbewerbsvorteil an?

Buczek: Blicken wir auf das Asset Management, so bietet diese womöglich kurzfristig Wettbewerbsvorteile, indem einige wenige Gesellschaften Informationen schneller analysieren und daraus Vorteile generieren. Mittel- bis langfristig dürfte sich dieser Vorteil egalisieren, weil zu viele auf gleiche Lösungen setzen. Außerhalb des Asset Managements, denke ich, wird sie ein notwendiger Baustein sein, ohne den die erfolgreiche Positionierung im Wettbewerb schwierig wird, schon aufgrund eines steigenden Effizienz- und Margendrucks.

Scheppe: Ein hybrides Modell aus künstlicher Intelligenz und Menschen verschafft den Vermögensverwaltern mehr Zeit für strategische Planung und Kundenbetreuung. Das ist essenziell, denn 71 Prozent der Kunden wünschen sich in dieser bewegten Zeit einen regelmäßigen Kontakt mit ihrem Berater. Gute Qualität der Daten vorausgesetzt, verbessert sich die Datenanalyse. KI eröffnet ebenso den Zugang zu alternativen Datenquellen, die traditionell nicht in die Anlageentscheidungen einbezogen wurden: Daten aus sozialen Medien und dem Internet-of-Things (IoT) sowie Satellitenaufnahmen. Die Auswertung gewährt zusätzliche Einblicke. Diese Elemente bringen potenzielle Wettbewerbsvorteile.

Der Einsatz von KI bedeutet eine Veränderung der bisherigen internen Prozesse. Werden jene Unternehmen die Nase vorne haben, die das Changemanagement beherrschen?

Buczek: Ohne Neugierde und Veränderungsbereitschaft findet Weiterentwicklung nicht statt. Wir brauchen folglich nicht nur innovative Technologien und angepasste Prozesse, sondern darüber hinaus eine entsprechende Einstellung.

Gehen Vermögensverwalter in Zukunft Partnerschaften mit neuartigen Playern ein? Oder stellen sie selbst vermehrt Datenanalysten und IT-Spezialisten ein?

Buczek: Für einzelne, eher kleinere Vermögensverwalter, wird die Beschäftigung eigener IT-Spezialisten nicht kosteneffizient sein. Vorstellbar wäre eine Konsolidierung der Ressourcen und die Realisierung von Synergien innerhalb einer Gruppe. Kooperationen sehe ich im Bereich der Finanz- und CRM-Software.

Wie lässt sich beim Einsatz künstlicher Intelligenz, die auf Daten Dritter beruht, die Unabhängigkeit und Individualität der Vermögensverwalter bewahren?

Scheppe: Das funktioniert, indem ein Vermögensverwalter seine Datenquellen gezielt auswählt. Neben den Daten Dritter greift er auf eigene proprietäre Daten und interne Ergebnisse zu, um somit ein hohes Maß an Individualität zu gewährleisten. KI dient ausschließlich als Werkzeug. Die menschliche Interpretation der Ergebnisse und die Anpassung an Kundenbedürfnisse und -präferenzen bleiben entscheidend. Ein Vermögensverwalter muss ferner die Entscheidungsprozesse der KI-Modelle verstehen und erklären können, um selbst Vertrauen zu gewinnen und dieses zu vermitteln.

Was ist Ihre persönliche Vision von der Zukunft der KI in der unabhängigen Vermögensverwaltung?

Buczek: Für Kunden sind Geldangelegenheiten immer eine Vertrauensfrage und Vertrauen entsteht zwischen Menschen. KI kreiert Freiräume für eine direkte und ganzheitliche Beratung, damit der Geschäftsbereich der Vermögensverwaltung ein persönliches Geschäft bleibt, das sich von Robo-Advisors und passiv gemanagten Fonds deutlich abhebt.

Scheppe: Kunden greifen über eine intuitive digitale Plattform auf ihre Portfolios zu und verfolgen dort ihre Investments. Vermögensverwalter treten mit den Kunden in Kontakt und sorgen für die Erfüllung ihrer Bedürfnisse, indem sie beraten und Anlagestrategien anpassen. Ein hybrides Modell setzt sich durch, da künstliche Intelligenz weder Integrität noch interfamiliäre Themen begreift. Sie liest des Weiteren nicht zwischen den Zeilen.


MARC ANDRÉ BUCZEK

Vermögensverwalter

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Zinsen folgen oder investieren?

Die Zinsschlacht hat begonnen, muss ich überhaupt noch investieren?

von Marc André Buczek

15. Februar 2023

Mit den zuletzt deutlichen Zinsschritten der europäischen Zentralbank kehrt auch eine fast schon in Vergessenheit geratene Ertragsform zurück: Zinsen auf Bankguthaben. Spätestens mit den medienwirksamen Zinsverkündigungen der Neobroker Scalable & TradeRepublic wächst auch der Druck auf traditionelle Banken. Bei Guthabenzinsen auf liquide Investments um die 2 % p.a., nehme ich im Kunden,- Freundes- und Bekanntenkreis häufiger Erleichterung wahr. Die unbequeme Suche nach einer alternativen Anlageform scheint beendet. Liquide Konten sind wieder mehr als ein reiner Sparschweinersatz.

Doch ist diese Vorgehensweise sinnvoll?

Schauen wir rein auf den nominalen Zins von 2%, so ist dieser im Verhältnis zu den letzten Jahren durchaus attraktiv. Ausschlaggebender für ein Investment sollte jedoch der Realzins sein, also der Zins abzüglich der Inflationsrate. Bei einer Inflation von zuletzt 8,7% (YoY), beträgt der reale Zins damit faktisch -5,7 % p.a.. Damit ist der Realzins bedeutend niedriger als noch vor einigen Jahren, als wir im Nullzins feststeckten, die gemessene Inflationsrate jedoch deutlich unter 2% verharrte. Insbesondere für langfristige Investments ist folglich die Suche nach einer realen Rendite wichtiger als zuvor.

Aber heute investieren, ist das nicht der falsche Zeitpunkt?

Mit den heutigen Rahmenbedingungen Krieg in Europa, Energiekrise, Inflation, Kursen nahe den Höchstständen und vielen mehr, mag der Einstieg in die Kapitalmärkte schwerfallen. Historisch gesehen, ist gestern der beste Einstiegszeitpunkt gewesen. Studien zeigen, dass bei regelmäßigen jährlichen Investments, selbst mit dem Schlechts möglichen Timing, langfristig eine höhere Rendite erzielt wurde, als wenn nicht investiert wird. Wie ein altes Börsianer Sprichwort so schön sagt: „it’s not about timing the market, but about time in the market“. Auch ein Grund, warum wir bei der Ringelstein & Partner Vermögensbetreuung Langfristinvestoren sind und versuchen in unruhigen Zeiten ruhige Hand zu bewahren und nicht in kurzfristigen Aktionismus zu verfallen.

Zudem ergeben sich durch den Zinsanstieg am Kapitalmarkt ebenfalls neue Möglichkeiten. Selbst kurzlaufende Staats- und Unternehmensanleihen mit guter Bonität bieten wieder attraktive Renditen oberhalb des Einlagenzinssatzes.

Lange Rede kurzer Sinn, für Gelder die als Notfallreserve gedacht sind oder die in den nächsten 12-24 Monate benötigt werden, ist der Zinsanstieg ein warmer Nieselregen. Für eine langfristige Kapitalanlage erachte ich jedoch ein breites Investment am Kapitalmarkt für sinnvoller.


MARC ANDRÉ BUCZEK

Vermögensverwalter

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Thesaurierend oder Ausschüttend?

Welcher Anlagestil passt zu mir?

von Dörthe Mehlhorn

6. Februar 2023

Lieber den „Spatz in der Hand“ oder die „Taube auf dem Dach“? Bei der Festlegung der Anlagestrategie stehen Anleger oft der Frage gegenüber, ob thesaurierende, also gewinneinbehaltende, oder ausschüttende Investments bevorzugt werden. Beide Formen haben ihre Vor- und Nachteile.

Das passive Einkommen

Ausschüttungen aus Kapitalanlagen werden häufig als passives Einkommen bezeichnet. Je nach Auswahl der Wertpapiere im Depot, ob Aktien, Anleihen, Fonds oder ETFs, können Ausschüttungstermine nahezu für jeden Monat des Jahres zusammengestellt werden, so dass das eigene Haupteinkommen (ob Arbeitsentlohnung oder Rente) aufgebessert werden kann. Ob für die Deckung der Lebenshaltungskosten oder das Ansparen für die Urlaubskasse.

Reinvestition bei Marktopportunitäten

Während thesaurierende Investments ihre Gewinne sofort reinvestieren, was sich i.d.R. in einem höheren Kurs- bzw. Anteilswert niederschlägt, überlässt die ausschüttende Variante dem Anleger die Entscheidung, wann und wie er mit den Gewinnen verfahren will. Dies kann die Chance bieten, mit der Reinvestition zu warten, bis ein gesunkener Kurs einen günstigeren Wiedereinstieg ermöglicht, oder aber die Ausschüttung für eine andere Anlage zu verwenden, die das Portfolio (weiter) diversifiziert. Dies erfordert allerdings Disziplin und die regelmäßige Beschäftigung mit dem eigenen Depot und den Marktgegebenheiten.

Patt bei Transaktionskosten

Oft wird argumentiert, dass Ausschüttungen gebührenfrei auf dem Konto eingehen, bei Liquiditätsbedarf bei einem thesaurierenden Investment dagegen Anteile gebührenpflichtig verkauft werden müssen. Dieser Vorteil kehrt sich jedoch beim Thema Wiederanlage um.

Auch der oft angeführte Nachteil der sofortigen Besteuerung von Ausschüttungen (nach ausgeschöpftem Sparer-Pauschbetrag von derzeit 1000 Euro bei Einzelpersonen bzw. 2000 Euro bei Ehepaaren) muss relativiert werden, nachdem die Bundesbank den für die Berechnung der Vorabpauschale relevanten Basiszins nach zwei negativen Jahren nun auf 2,55% für 2023 angehoben hat. Mit der Vorabpauschale wird bei thesaurierenden Fonds ein fiktiver Wertzuwachs vorab besteuert. Ist der Wertzuwachs größer als der Basiszins, bleibt ihnen ein kleiner Steuerstundungseffekt erhalten. Im Ergebnis kommt jedoch keine der beiden Ertragsverwendungsformen um eine Besteuerung herum.

Amortisation

Für manchen Anleger ist die Frage interessant, wann sich sein Investment amortisiert hat, wann also die Summe der Gewinnausschüttungen über die Jahre die ursprünglichen Anschaffungskosten beglichen bzw. überschritten hat. Denn ab dann ist es – zumindest gefühlt – leichter, die Kursschwankungen des Investments auszuhalten und das (im Fall der Aktie) verbundene unternehmerische Risiko zu tragen. Natürlich ist diese Sicht stark vereinfacht und die Rechnung müsste auch um Faktoren wie Inflation, Kaufkraft und entgangene Steuerstundungseffekte erweitert werden. Doch der psychologische Faktor des „Spatz in der Hand vs. Taube auf dem Dach“ ist nicht zu unterschätzen.

Fazit

Werden die Gewinne aus einem Investment bewusst zur Deckung der Lebenshaltungskosten oder zur Aufbesserung der Haushalts- bzw. Urlaubskasse benötigt, ist das ausschüttende Investment sicher keine schlechte Wahl. Wird das Kapital erst in der Zukunft, z.B. für die Altersvorsorge, benötigt oder hat man nicht die Zeit (oder Lust) sich ständig mit der Frage der Neu-Anlage zu beschäftigen, kann thesaurierend von Vorteil sein. Viele Anleger werden sicherlich eine Mischung beider Varianten in ihren Depots vornehmen. Beiden Anlageformen ist jedoch gemein, dass sie den Anleger nicht von der Verantwortung entbinden, das eigene Portfolio regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen, ob es – auch in dieser Frage – noch zur eigenen Lebenssituation passt.


DÖRTHE MEHLHORN

Vermögensverwalterin

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Bonsaibäume und Investments

Was Bonsaibäume und Investments verbindet

von Marc André Buczek

30. Januar 2023

Wir beobachten häufiger Investoren, die große Verlustpositionen im Depot über lange Zeiträume irrationalerweise halten und auf der anderen Seite Gewinneraktien regelmäßig beschneiden. Doch warum ist das so?

Die Gründe hierfür können durchaus vielfältig sein. Einen möglichen Erklärungsansatz bietet die Prospect-Theorie. Sie ist ein wichtiges Konzept der Behavioral Finance, das uns helfen kann, das Verhalten von Anlegern besser zu verstehen.

Die Abnahme der Sensitivität auf Gewinne und Verluste beeinflussen unser Handeln, wenn wir über Investitionen nachdenken. Wir sind eher geneigt, Gewinne schneller abzuschöpfen, als es rational sinnvoll wäre, da wir ihnen nicht mehr so viel Bedeutung zuschreiben. Gleiches gilt für Verluste, die wir zwar zuerst schmerzhaft wahrnehmen, aber je weiter der Kurs fällt, desto weniger schmerzen sie uns. Wir sind dann jedoch nicht geneigt, zu verkaufen, da wir glauben, dass weitere Verluste nicht mehr so schlimm sind. Bei einer leichten Erholung hingegen wird ein überproportionaler Anstieg wahrgenommen, was uns eher dazu verleitet, investiert zu bleiben. Dieser Einfluss der abnehmenden Sensitivität auf Gewinne und Verluste beeinträchtigt maßgeblich unser Handeln und beeinflusst damit unter Umständen negativ unsere Investitionsentscheidungen.

Wie würde sich ein rationaler Anleger verhalten?

Rationale Anleger würden den wahrgenommenen Gewinn in exakt der Höhe des tatsächlichen Gewinns verzeichnen. Es würde sich folglich bei der Value-Function um eine Winkelhalbierende handeln (grüne gestrichelte Linie in der Grafik).

Wie sollte man idealerweise damit umgehen?

Sofern sich die Rahmenbedingungen des Investments nicht wesentlich geändert haben, gilt durchaus die alte Börsenweisheit – Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen. Eine durchdachte Börsenstrategie sollte den Einfluss der Psychologie kennen und diese bei Investitionsentscheidungen berücksichtigen. Denn insbesondere größere Kursrücksetzer benötigen zum Ausgleich überproportionale Kursanstiege, um diese wieder zu kompensieren. Fällt eine Aktie um 20%, so muss diese um 25% steigen, um wieder auf das Ausgangsniveau zurückzukehren. Das Verhältnis steigt zunehmend (vgl. Tabelle). So ist bei einem Kursrücksetzer von 50 % bereits eine Rallye von 100% notwendig, um zum Ausgangskurs zu gelangen

Auch deswegen betreiben wir bei der Ringelstein & Partner Vermögensbetreuung ein konsequentes Risikomanagement und disziplinieren uns gleichzeitig dazu, gut laufende Aktien nicht gleich wieder zu beschneiden. Unser Ziel ist es, unsere Investitionen zu einem großen und gesunden Wald zu entwickeln, anstatt einen Bonsaigarten zu züchten.


MARC ANDRÉ BUCZEK

Vermögensverwalter

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100 Tage Co-Geschäftsführung

Meine Erfahrungen als Geschäftsführer von Ringelstein & Partner

von Tobias Kroll

17. Oktober 2022

Seit Juli 2022 ist Tobias Kroll in der Geschäftsführung der Ringelstein & Partner Vermögensbetreuung GmbH, nachdem er vorher bei einer regionalen Privatbank in leitender Position vermögende Privatkunden betreute. Hier beschreibt er, wie er die Zeit seitdem erlebt hat und wie er die Zukunft von Ringelstein & Partner als Teil der Cinerius Gruppe sieht.

Im Herbst 2021 lernte ich CEO Christoph Lieber und COO Jens Jüttner von Cinerius Financial Partners in einem Essener Hotel kennen. Das Treffen bestätigte meinen Eindruck aus vorherigen Telefonaten. Beide wirkten offen, aber fokussiert und ihre Vision einer Gruppe unabhängiger Vermögensverwalter unter dem Dach einer Holding, die zwar unterstützend agiert, aber die unternehmerische Unabhängigkeit ihrer Partnergesellschaften respektiert, begeisterte mich sehr. Es wurde ein längeres Abendessen.

Kurze Zeit später traf ich zum ersten Mal Frank Ringelstein, Gründer und Geschäftsführer von Ringelstein & Partner – und ein leidenschaftlicher Portfoliomanager. Wir sprachen über den bisherigen Weg, den er in den letzten 27 Jahren mit dem Unternehmen gegangen war, auch über die Höhen und Tiefen. Vor allem redeten wir über die Zukunft. Er wolle sich ganz auf das Management seiner R&P Fonds konzentrieren und sei dankbar für Entlastungen bei den vielen anderen Aufgaben. Veränderungen gegenüber wäre er aufgeschlossen, solange sie das Unternehmen voranbrächten. Ich fand, das war eine gute Geschäftsgrundlage, und die Entscheidung, die Position als Co-Geschäftsführer zu übernehmen, verfestigte sich.

Bewährtes bewahren, Neues wagen

Die Chemie zwischen uns stimmte, was Voraussetzung ist, will man gemeinsam Ideen entwickeln und echte Aufbruchstimmung erzeugen. Dass Ringelstein & Partner ein solides Unternehmen war, das von den Kunden geschätzt wurde, gab unserer gemeinsamen Zukunftsplanung zusätzlichen Schwung. Wir nahmen uns vor, das Unternehmen schrittweise zu modernisieren. Christoph Lieber und Jens Jüttner hatten mir schon während der ersten Gespräche die Unterstützung von Cinerius zugesagt und betont, wie viel Wert sie auf einen engen Austausch zwischen den Gesellschaften der Gruppe legen würden. Auch mir war das wichtig, weil ich verstand, dass solch ein Erfahrungsaustausch letztlich unseren Kunden zugutekommen würde. Am 1. Juli 2022 stieg ich als Geschäftsführer bei Ringelstein & Partner ein.

Seitdem haben wir das Team bereits um drei neue Mitarbeiter erweitert – zwei davon in der Vermögensverwaltung, eine Mitarbeiterin in der Teamassistenz. Heute sind wir ein Team mit vielfältigen Kompetenzen. Das ist ein wesentlicher Grund, weshalb wir schon in den ersten drei Monaten eine Reihe von Vorhaben anstoßen und umsetzen konnten. So haben wir begonnen, unsere IT zu modernisieren, interne Prozesse zu vereinfachen und unsere Kundenservices auszubauen. Wir sind Kooperationen mit wichtigen Multiplikatoren und weiteren Depotbanken eingegangen und haben uns für eine Neuausrichtung unseres Markenauftritts entschieden, um Ringelstein & Partner ein klares Profil zu geben. Auch den gruppeninternen Austausch wollen wir intensivieren und die Möglichkeit zusätzlicher Synergien auf unterschiedlichen Ebenen prüfen. Bei vielem konnten und können wir auf die Unterstützung der Cinerius Gruppe bauen.

Zu tun gibt es einiges: Wir müssen uns den Marktveränderungen und dem Wettbewerb stellen. Die Konsolidierung in unserer Branche schreitet voran und bei Banken erleben wir eine zunehmende Standardisierung und einen erhöhten Vertriebsdruck, die nicht zwingend die Kundenbedürfnisse widerspiegeln. Unabhängigen Vermögensverwaltern kommt in der persönlichen Beratung eine immer wichtigere Rolle zu. Mit unserer kleinen, hochspezialisierten Personalstruktur, einer maßgeschneiderten IT und lokalen Netzwerken können wir die Anforderungen von anspruchsvollen Kunden mit einem Vermögen von mehr als einer Millionen Euro passgenau abbilden. Dabei zählen wir auf unser wichtigstes Asset: unsere Unabhängigkeit. Gerade in unsicheren Zeiten müssen wir ein unbestechlicher Partner sein, der Kunden nicht nur als Ertragsfaktoren betrachtet. Sicher ist Performance ein Kriterium unserer Arbeit, aber bei Weitem nicht das Wichtigste. Wir haben die Chance und die Verpflichtung, uns das Vertrauen unserer Kunden jeden Tag neu zu erarbeiten und sie in allen Marktphasen verlässlich zu begleiten. Das gelingt uns als unabhängiger Vermögensverwalter persönlicher und besser als vielen Banken.

Die Rolle von Cinerius

Einige Aspekte habe ich bereits beschrieben, bei denen uns Cinerius ein echter Partner ist. Der Austausch von Best Practice ist nur einer, kann aber nicht hoch genug eingeschätzt werden. Was fragen Kunden aktuell an? Welche Veranstaltungsformate können wir unseren Kunden in der aktuellen Zeit anbieten? Welche Akquisitionen haben sich als erfolgreich erwiesen? Wer hat bei neuen Herausforderungen die passenden Ansprechpartner in seinem Netzwerk? Doch darüber hinaus setzen wir uns mit Cinerius auch mit strategischen Fragen auseinander, was uns bei der Positionierung von Ringelstein & Partner hilft. In Bezug auf die Digitalisierung werden uns zudem Möglichkeiten angeboten, die unseren Anforderungen entsprechen. Auch im Personalmanagement erfahren wir wertvolle Unterstützung, ohne die finalen Entscheidungen aus der Hand zu geben. Und schließlich erhalten wir durch das umfangreiche Netzwerk von Cinerius Zugang zu ausgezeichneten externen Dienstleistern wie Steuerberatern, Buchhaltern und Marketingspezialisten. Schon unsere bisherigen Marketingaktivitäten haben zu einer steigenden Wahrnehmung der Marke Ringelstein & Partner geführt. Ich bin froh, dass wir uns als mittelständischer Vermögensverwalter mit begrenzten internen Kapazitäten dank Cinerius auf unser Kerngeschäft, die Arbeit für unsere Kunden, konzentrieren können.

Mein persönliches Fazit

Anfangs war ich nicht sicher, ob alle meine Erwartungen erfüllt würden. Nach den ersten 100 Tagen als Geschäftsführer gemeinsam mit Frank Ringelstein weiß ich, dass Zweifel unbegründet waren. Obwohl oder gerade weil Ringelstein & Partner eine spezielle Unternehmenskultur hat, fühlen wir uns in der Gruppe bestens aufgehoben. Wir werden weiter wachsen, was einen Ausbau des Teams erfordern wird. Daher kommt aus meiner Sicht unserer Außenwahrnehmung als attraktive Arbeitgebermarke eine immense Bedeutung zu, wenn wir auf dem hart umkämpften Markt die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für uns gewinnen wollen.

Heute bin ich mehr denn je davon überzeugt, dass die seit Jahren bewährte Anlagestrategie und unsere künftige Unternehmensstrategie Früchte tragen werden. Auch unsere eigenen Investmentfonds entwickeln sich weiterhin vielversprechend. Die Arbeit unseres Portfoliomanagements, der gruppeninterne Austausch und neue Kooperationen haben daran einen maßgeblichen Anteil. Gleichzeitig bleiben wir im Ruhrgebiet und in NRW eng verwurzelt, wo das gehobenen Beratungsgeschäft eine immer größere Bedeutung erlangt. Wenn es uns gelingt, unsere Marktposition zu stärken – und davon gehe ich aus – sehe ich enorme Wachstumspotenziale. Entscheidend wird sein, auf wachsende Kundenanforderungen zielgerichtet und flexibel reagieren zu können und neuen Kundengruppen passende Angebote zu machen.

Das alles erfordert, neben exzellenter Arbeit, ein gutes und vertrauensvolles Miteinander. Der langjährige Erfolg des Unternehmens gibt uns Rückenwind. Den Kurs aber, der uns zum Ziel bringen soll, setzen wir. Wir wollen Ringelstein & Partner zu einem noch wertvolleren Partner innerhalb der Cinerius Gruppe machen und zum gemeinsamen Erfolg beitragen.


TOBIAS KROLL

Geschäftsführer

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