Aktie im Fokus: Intuitive Surgical
Aktie im Fokus
Intuitive Surgicalvon Marc André Buczek
Die weltweit steigende Lebenserwartung erhöht die Anforderungen an Gesundheitssysteme, und gleichzeitig eröffnen technologische Innovationen neue Möglichkeiten, die Qualität und Effizienz der medizinischen Versorgung zu verbessern. Besonders in der hochpräzisen Operationstechnik spielen modernste Technologien eine zentrale Rolle. Genau hier setzt das US-amerikanische Unternehmen Intuitive Surgical an. Als führender Entwickler und Vermarkter von robotergestützten Chirurgiesystemen bedient es die wachsende Nachfrage nach präzisen und effizienten Lösungen in der Chirurgie.
Das 1995 gegründete Unternehmen mit Sitz in Sunnyvale, Kalifornien, ist vor allem für sein da Vinci Surgical System bekannt, ein robotisches Operationssystem für minimalinvasive Eingriffe. Das System wird in der allgemeinen Chirurgie sowie in der Urologie, Gynäkologie und Herzchirurgie eingesetzt. Vorteile wie kleinere Schnitte, weniger Blutverlust, kürzere Erholungszeiten und eine erhöhte Präzision machen es zu einem unverzichtbaren Werkzeug moderner Chirurgie. Intuitive Surgical generiert einen Großteil seines Umsatzes durch wiederkehrende Einnahmen aus Instrumenten, wie den Messern und Zubehör, die teilweise nur einmalig einsetzbar und damit besonders kostspielig sind. Ergänzt wird dies durch Wartungsverträge sowie den Verkauf von da Vinci-Systemen und Upgrades.
Das Unternehmen verfügt über einen starken „Burggraben“, der auf verschiedenen Säulen basiert. Durch den Aufbau einer umfangreichen Datenbasis, die bei der Nutzung der da Vinci-Systeme generiert wird, kann Intuitive Surgical die Ergebnisse kontinuierlich verbessern und Kunden langfristig binden. Hinzu kommt das hohe Vertrauen, welches das Unternehmen durch gezielte Schulungs- und Supportprogramme für Chirurgen und medizinisches Personal aufbaut. Diese Kombination aus Daten, Vertrauen und Know-how schafft hohe Markteintrittsbarrieren und stärkt die Marktführerschaft. Gleichzeitig investiert Intuitive Surgical intensiv in die Integration von Künstlicher Intelligenz, um die Präzision der Roboter zu steigern, Echtzeit-Datenanalysen zu ermöglichen und die Effizienz der Eingriffe weiter zu optimieren. KI spielt damit eine zentrale Rolle in der Weiterentwicklung der Systeme und eröffnet neue Einsatzmöglichkeiten. In der hochspezialisierten Branche der robotergestützten Chirurgie spielen zudem Patente eine entscheidende Rolle. Intuitive Surgical hält hunderte Patente, die zentrale Bereiche wie Robotik, Endoskopie, Visualisierung, Instrumentendesign und Steuerungssoftware abdecken. Diese Patente schützen die Einzigartigkeit der Produkte und schaffen hohe Markteintrittsbarrieren für Wettbewerber.
Im Jahr 2024 erzielte Intuitive Surgical einen geschätzten Umsatz von 8,35 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 17 % gegenüber dem Vorjahr. Allein im Jahr 2024 platzierte das Unternehmen rund 1.526 da Vinci-Chirurgiesysteme, darunter 362 der neuesten da Vinci 5-Systeme, verglichen mit 1.370 Systemen im Jahr 2023. Der Umsatz mit Instrumenten und Zubehör stieg allein im vierten Quartal 2024 um 23 % auf 1,41 Milliarden US-Dollar. Intuitive Surgical ist in den Hauptmärkten USA, Europa und Asien tätig und profitiert von der wachsenden Akzeptanz minimalinvasiver Chirurgie.
Trotz Herausforderungen während der Corona-Pandemie erwies sich das Geschäftsmodell als robust. Zu Beginn der Pandemie führte der Rückgang planbarer Operationen zu einem Umsatzrückgang bei Verbrauchsmaterialien und Zubehör, und der Aktienkurs fiel im März 2020 auf etwa 125 US-Dollar. Doch das Unternehmen profitierte schnell von der steigenden Nachfrage nach minimalinvasiven Verfahren, die kürzere Krankenhausaufenthalte und schnellere Genesungszeiten ermöglichen. Bis Ende 2020 hatte sich der Aktienkurs erholt. Langfristig konnte Intuitive Surgical nicht nur die Verluste der Pandemie ausgleichen, sondern auch deutlich an Wert gewinnen (Siehe Chart 1). In den letzten vier Quartalen wusste das Unternehmen dabei nicht nur mit einem Umsatzwachstum von durchschnittlich 16,75 % zu überzeugen, sondern zeitgleich den Gewinn je Aktie um 27,75 % zu steigern. Dies zeigt, dass Intuitive Surgical einen starken operativen Hebel nutzen kann. Zudem überzeugt uns die überdurchschnittliche Bruttomarge von zuletzt durchschnittlich 67 %.
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Die in diesem Beitrag enthaltenden Angaben dienen ausschließlich Informationszwecken und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Die dargestellte Wertentwicklung und Kennzahlen lassen keine Rückschlüsse auf eine ähnliche Entwicklung in der Zukunft zu. Künftige Erträge können höher oder niedriger ausfallen als bisher. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier.
Webinar: Ausblick 2025 am 28.01.2025
Ausblick 2025
Ein Jahr der Weichenstellung für die deutsche Wirtschaft?
Einladung zum Webinar am 28. Januar 2025 um 18:30 Uhr.
soeben zog Donald Trump als 47. US-Präsident ins Weiße Haus ein, im Februar wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt. Zwei Ereignisse, die auch für die deutsche Wirtschaft entscheidende Weichenstellungen 2025 und vermutlich weit darüber hinaus bedeuten werden.
Was kommt 2025 auf uns zu? Wie können wir diese Entwicklungen einschätzen und Chancen erkennen? Dazu hören wir am 28.01.2025 ab 18:30 Uhr zunächst zwei Impulsvorträge aus einem politischen und einem volkswirtschaftlichen Blickwinkel:
Was kommt 2025 auf uns zu? Wie können wir diese Entwicklungen einschätzen und Chancen erkennen? Dazu hören wir am 28.01.2025 ab 18:30 Uhr zunächst zwei Impulsvorträge aus einem politischen und einem volkswirtschaftlichen Blickwinkel:
- Wie muss Deutschland sein Geschäftsmodell als (Ex-)Exportweltmeister transformieren, um die Chancen in der Welt zu nutzen?
Dr. Eberhard Sandschneider analysiert die geopolitischen Entwicklungen und welche Leitplanken diese für Deutschland schaffen.
- Wie viel Kraft steckt 2025 in der Wirtschaft in Deutschland, Europa und in den USA – und werden wir diese auch sehen?
Dr. Lars Feld beleuchtet den Zustand der Wirtschaft in zentralen Wirtschaftsregionen und erläutert, welche Chancen er für deren Entwicklung sieht.
Anschließend diskutieren wir mit unseren Referenten und Ihnen die Konsequenzen für Sie als Unternehmer und als Privatanleger.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme zu diesem spannenden, anderthalbstündigen Webinar. Gerne können Sie uns im Vorfeld bereits Ihre Fragen nennen, die unsere hochkarätigen Experten beantworten sollen.
Über die Referenten:
Prof. Dr. Dr. h.c. Lars P. Feld war von 2011 bis 2021 Mitglied und zuletzt Vorsitzender im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Seit 2010 leitet er das Walter Eucken Institut Freiburg und ist Professor für Wirtschaftspolitik und Ordnungsökonomik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Er ist zudem Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen und der Mindestlohnkommission, Sprecher des Kronberger Kreises (Wissenschaftlicher Beirat der Stiftung Marktwirtschaft sowie Mitglied der Mont Pèlerin Society. Seine Forschungsschwerpunkte finden sich in verschiedenen Bereichen der Wirtschaftspolitik, der Finanzwissenschaft, der Neuen Politischen Ökonomie und der ökonomischen Analyse des Rechts.
Professor Dr. rer. pol. Eberhard Sandschneider war von Oktober 1998 bis Oktober 2020 Inhaber einer Professur für Politik Chinas und Internationale Beziehungen an der Freien Universität Berlin. Seit Oktober 2020 ist er Partner der Berlin Global Advisors, einer Beratungsgesellschaft für Risikoanalyse und Risikomanagement für globale Investoren.
Zwischen 2003 und 2016 war er neben seiner Professur an der FU Berlin auch Otto Wolff-Direktor des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). Seit 2014 ist er Co-Chair der Bucerius Summer School on Global Governance der ZEIT Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius in Hamburg. Die Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit liegen auf deutscher Außenpolitik, transatlantischen Beziehungen, Politik im asiatisch-pazifischen Raum und insbesondere auf der Beobachtung chinesischer Innen- und Außenpolitik. Er ist Autor, Co-Autor oder Herausgeber von sechzehn Büchern und zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen.
Aktie im Fokus: Booking Holdings
Aktie im Fokus
Booking Holdingsvon Marc André Buczek
Reisen gehört zu einer der großen Leidenschaften der Menschen – und trotz der Herausforderungen der vergangenen Jahre steigen die globalen Reiseausgaben wieder deutlich an. Immer mehr Verbraucher planen ihren Urlaub online, vergleichen Angebote auf Plattformen wie Expedia, Check24 oder eben Booking.com und buchen bequem mit wenigen Klicks. Booking Holdings profitiert als führender Anbieter in diesem dynamischen Markt von dieser Entwicklung und hat sich mit seinem umfangreichen Serviceangebot als nahezu unverzichtbarer Partner für Reisende und Anbieter etabliert.
Booking Holdings wurde 1997 als Priceline.com gegründet, ist seit 1999 börsennotiert und zählt heute zu den weltweit führenden Anbietern im Bereich Online-Reisedienstleistungen. Bereits seit 2001 profitabel, hat das Unternehmen seinen Einfluss durch strategische Übernahmen – wie Booking.com – und kontinuierliche Innovationen konsequent ausgebaut. Seit 2018 firmiert die Gesellschaft unter dem heutigen Namen „Booking Holdings“.
Das Unternehmen dominiert nicht nur in Europa und Nordamerika, sondern expandiert erfolgreich in Asien – insbesondere durch die Tochtergesellschaft Agoda – und Lateinamerika, wo weiteres Wachstumspotenzial besteht. Neben Booking.com betreibt das Unternehmen bekannte Plattformen wie Kayak und Momondo (Flug- und Hotelvergleiche – Beide auch in Deutschland aktiv), Rentalcars.com (Mietwagenbuchungen) sowie OpenTable (Restaurantreservierungen). Diese breite Dienstleistungspalette deckt immer mehr Aspekte der Reiseplanung ab und sorgt für eine hohe Kundenbindung.
Ein wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells ist die provisionsbasierte Umsatzstruktur: Hotelpartner zahlen je nach Buchung 10–25 % Provision, was Booking Holdings im Vergleich zu einigen Wettbewerbern teurer macht. Dennoch gelingt es dem Unternehmen, diese Margen zu erzielen, da es Hotelpartnern eine breite Nutzerbasis (1 Mrd. gebuchte Nächte vs. ~0,5 Mrd. nächster Wettbewerber) und umfangreiche Marketingmaßnahmen bietet. Durch die enorme Reichweite von Booking.com und die gezielte Platzierung von Hotels in Suchergebnissen erhalten Partner Zugang zu einem globalen Publikum, das über Direktbuchungen oft schwer zu erreichen ist. Diese Vorteile rechtfertigen für viele Hotelbetreiber die höheren Kosten und sichern Booking einen stabilen Wettbewerbsvorteil.
Capital Light vs. Capital Heavy: Ein strategischer Vorteil
Ein zentraler Grund für die hohe Rentabilität von Booking Holdings ist die Kapitalstruktur des Unternehmens. Booking folgt einem „Capital Light“-Ansatz, da es nahezu ausschließlich auf softwarebasierte Dienstleistungen setzt. Im Gegensatz dazu stehen „Capital Heavy“-Modelle, wie sie in der Hotellerie oder Luftfahrtbranche üblich sind, wo hohe Investitionen in physische Vermögenswerte wie Immobilien, Flugzeuge oder Maschinen erforderlich sind.
Im Fall von Booking Holdings entfallen die hohen Fixkosten, die mit dem Besitz und der Wartung solcher Vermögenswerte verbunden sind. Stattdessen agiert das Unternehmen als Vermittler zwischen Reisenden und Anbietern von Unterkünften, Mietwagen oder Restaurants. Dieses Geschäftsmodell erlaubt es Booking, eine Bruttomarge von über 95 % zu erzielen und gleichzeitig flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. Während „Capital Heavy“-Unternehmen oft stark von Fremdkapital und langen Amortisationszeiten abhängig sind, kann ein „Capital Light“-Unternehmen wie Booking Holdings schneller skalieren und höhere Margen erzielen.
Auch finanziell überzeugt Booking Holdings: Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um durchschnittlich 12,75 % pro Quartal, während der Gewinn je Aktie um 33 % zulegte. Diese Kennzahlen unterstreichen die Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells nach der Pandemie und den starken operativen Hebel. Analystenerwartungen wurden mittlerweile zum 13. Mal in Folge übertroffen. Trotz der beeindruckenden Performance wird die Aktie im Vergleich zu anderen Tech-Giganten wie Alphabet oder Meta moderat bewertet – was Booking Holdings für uns als langfristig orientierte Investoren attraktiv macht.
Ein zentraler Pfeiler der Wachstumsstrategie ist die Investition in Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um den Buchungsprozess weiter zu optimieren und das Kundenerlebnis zu verbessern. Neben der geografischen Expansion erschließt das Unternehmen auch neue Marktsegmente, etwa für Freizeitaktivitäten und individuelle Reiseerlebnisse, die angesichts steigender Nachfrage nach maßgeschneiderten Angeboten immer relevanter werden.
Mit einer Marktkapitalisierung von über 170 Milliarden US-Dollar verfügt Booking Holdings über einen deutlichen Wettbewerbsvorteil, der uns überzeugt: Das Unternehmen profitiert von einem globalen Partnernetzwerk und der Skalierbarkeit seiner Plattform, was einen klaren „Burggraben“ schafft. Das Loyalitätsprogramm stärkt die Kundenbindung zusätzlich, während die Capital-Light-Ausrichtung eine effiziente Nutzung der Ressourcen ermöglicht.
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